Mai 2022

„Weckt nicht, stört nicht auf die Liebe, bevor es ihr selber gefällt.“ (Hohelied). Ein einziger Satz, und welch eine Tiefe – so wie die Tiefe eines stillen Sees, auf dessen Oberfläche wir gerade mal das Glitzern der inneren Schönheit sehen können … doch wie in der Tiefe verborgen, liegt die kostbare Schönheit einer Liebe, die durch alle Höhen und Tiefen gegangen ist und weder den anderen noch sich selbst dabei aufgibt. Wenn es sein muss, gibt sie ihr Leben für das des anderen, um ihm für immer die Freiheit lassen zu können, seinen eigenen Weg zu gehen, sich selbst in seiner Einzigartigkeit zu entfalten und die Liebe zu finden, wenn das Herz bereit dafür ist, „wenn es ihm selber gefällt …“.

Was für ein Bild für Gottes Liebe zu uns … - kein Wunder, dass es solch einen Platz im Lied der Lieder gefunden hat, dem Hohelied von Salomo, der Gott über alle Schätze dieser Welt hinaus um Weisheit gebeten hatte.